18. Februar 2025 – Manfred Eisner liest aus „Verhasst-geliebtes Deutschland“
Manfred Eisner wird 1935 in München in eine deutsch- jüdische Familie geboren. Er wächst wohl behütet auf und bekommt als Kleinkind wenig mit vom Verfolgungsapparat des NS-Regimes. Im Alter von fast fünf Jahren, als sein Vater, der Kapellmeister und Komponist Erich (Erck) Eisner, nach geglücktem Entkommen aus dem Konzentrationslager Dachau bereits in England weilt, unternimmt seine Mutter auch mit ihm einen Fluchtversuch, der durch den jähen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges scheitert. Nach einer dramatischen Odyssee findet die Familie schließlich wieder in La Paz, Bolivien, zusammen.
Foto: Gabriele Knoop
Aus der Sicht des Kindes schildert Manfred Eisner in dem umfangreich bebilderten Band „Verhasst-geliebtes Deutschland“ seine Erinnerungen an die fremde Welt des Exils. Anders als den meisten Erwachsenen gelingt es ihm jedoch, sich schnell und unvoreingenommen der neuen Umgebung anzupassen. Auch sein Vater vermag es nach immensen Anstrengungen, sein Vorhaben der Gründung des Nationalen Symphonieorchester Boliviens umzusetzen, dem er bis zu seinem Tod 1956 vorsteht. 1957 folgt Manfred Eisner seiner Mutter zurück nach Deutschland. Er schildert die emotionale Zerrissenheit und das Misstrauen gegenüber den Deutschen. Dennoch gelingt es ihm mit der Zeit, in seinem Heimatland erfolgreich Fuß zu fassen. Er will es keinesfalls erneut jenen überlassen, die ihn und seinesgleichen verachten oder verfolgen.
Manfred Eisner
Verhasst-geliebtes Deutschland
Chronik einer deutschen jüdischen Familie
Sprache: Deutsch
262 Seiten, Klappenbroschur
314 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-644-7
Erschienen: 2024
28,00 €
Manfred Eisner liest am 18. Februar 2025, um 19:30 Uhr, im Spiegelsaal des Neuen Rathauses. Bitte melden Sie sich zur Lesung an bei der Stadtbücherei Wilster, Telefon 04823/921336. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns jedoch wie immer sehr über Ihre Spende und sind auch darauf angewiesen; ohne Ihr Engagement können wir keine Autoren engagieren.