Silke von Bremen las aus „Stumme Zeit“
Das neue Jahr hatte begonnen und im Spiegelsaal begrüßten Leselust e.V. und Stadtbücherei am 18. Januar Silke von Bremen und ihren Ehemann, den Landschaftsfotografen Hans Jessel. Die Autorin stellte ihr Buch „Stumme Zeit“ vor. Damit öffnete sie die Geschichtstruhe von Sylt und nahm die Zuhörer mit auf eine intensive und aufwühlende Zeitreise.
Darum gehts im Buch

Als Sönnich Petersen stirbt, ist niemand im Dorf am Watt traurig, auch seine Tochter Helma nicht. Er war kein liebevoller Vater, der Krieg hatte ihn hart gemacht. Sein Tod fällt in die Zeit des aufkommenden Tourismus, der Wohlstand auf die Insel bringt. Auch Helma vermietet an Badegäste. Aber etwas beschäftigt sie. Über ihre früh verstorbene Mutter wurde immer geschwiegen und die Mutter ihres Kindheitsfreundes Rudi wurde während des Krieges abgeholt und kam nie zurück. Helma und Rudi machen sich auf die Suche nach der Wahrheit in die dunkelsten Kapitel der Geschichte ihrer Insel.
Frischer Wind im Spiegelsaal

Mit ihrer sympathischen, fröhlichen Art brachte Silke von Bremen den frischen Wind von Sylt in den Spiegelsaal nach Wilster. Es gelang ihr schnell, das Publikum für sich zu gewinnen. Sie erzählte von ihrem Leben auf der Insel, wie das Buch entstanden ist und last dazwischen ein paar Passagen vor. Silke von Bremen ist der Liebe wegen auf Sylt gelandet und lebt jetzt seit 30 Jahren in Westerland. In Keitum betreute sie das Sylter Heimatmuseum. Seit 1999 arbeitet sie als Gästeführerin auf der Insel. Sie ist eine Geschichtensammlerin, sie möchte den Touristen ein warmes Gefühl für Sylt vermitteln, ihnen Wissen schenken. Das kam auch im Spiegelsaal rüber. Im leichten Plauderton erzählte sie ihre Geschichten. Schriftstellerin wollte sie eigentlich nicht werden. Sie wurde gebeten, einen Reiseführer für Sylt zu schreiben. Im Jahr 2007 veröffentlichte sie „Sylt 365 Tage“ und 2010 die „Gebrauchsanweisung für Sylt“, die jetzt schon in der 10. Auflage erschienen ist. Auch ihr Buch „Stumme Zeit“ hat sie nur auf Anregung ihrer Lektorin geschrieben. Ob es ein weiteres Buch geben wird, weiß sie noch nicht.
Foto: privat/Leselust e.V.
In Wilster war Silke von Bremen noch nie gewesen, vom „Neuen Rathaus“ ist sie jedenfalls begeistert. Insbesondere der Spiegelsaal hat es ihr angetan, „so etwas gibt es doch sonst nur in Schlössern“.
Es war ein wunderschöner, fröhlicher Abend in Wilster. Silke von Bremen hat vor der Lesung Flyer verteilt auf denen steht; „Auf der Treppe der Inselgeschichte führe ich sie Stufe um Stufe in Ihr Herz“. Das ist ihr gelungen. Den Bericht in der Wilsterschen Zeitung zur Lesung finden Sie hier.
Am 18.02.25 las Manfred Eisner aus seinem Buch „Verhasst – geliebtes Deutschland“. Eine entsprechende Nachlese folgt – ausnahmsweise – mit reichlich Verspätung auf den heutigen Beitrag.
Text: Birgit Böhnisch
Fotos: privat/Leselust e.V., Titel von Heike Pohl