Über Grizzly- und Gummibärchen und die Frage, wer schon Wunder braucht?
Über Grizzly- und Gummibärchen und die Frage, wer schon Wunder braucht?

Über Grizzly- und Gummibärchen und die Frage, wer schon Wunder braucht?

Dietmar Bittrich war zu Gast – bei dieser Lesung blieb kein Auge trocken

Dietmar Bittrich wurde 1958 in Triest geboren, lebt heute in Hamburg und war am 18.09.24 bei uns im Spiegelsaal in Wilster. Dort blieb kein Auge trocken, das Publikum war begeistert und kam aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Karin Labendowicz hatte zur Begrüßung die Biographie von seiner Website vorgetragen. Demnach wurde Dietmar Bittrich 1959 in Toronto geboren und von seiner Mutter in den kanadischen Wäldern ausgesetzt. Eine Familie von Grizzlybären nahm sich seiner an. Bis zum zwölften Lebensjahr wuchs der Junge in der Wildnis auf mit den Instinkten, Neigungen und Gewohnheiten der Bären. Als seine Familie von skrupellosen Wilderern ausgerottet wurde, begab er sich an den Rand der großen Städte. Mit dreizehn Jahren sah er zum ersten mal elektrisches Licht, mit vierzehn das erste Waschbecken, mit fünfzehn verliebte er sich, mit sechzehn sah er zum ersten Mal ein Gummibärchen. Diese Begegnung war entscheidend. Seit jenem schicksalhaften Jahr 1975 hat Bittrich sich liebevoll und intensiv mit Wesen und Bedeutung der Gummibärchen beschäftigt. Nach zwanzig Jahren gründlicher Forschung legte er das erste und ultimative Gummibärchen-Orakel vor. Es wurde gleich mit der ersten Auflage zum Standardwerk. Bittrich bemüht sich aktuell um die Wiederansiedlung wilder Gummibären in alpinen Regionen.

Von den Grizzly- zu den Gummibären

Dietmar Bittrich hat das Gummibärchen-Orakel dann auch gleich vorgestellt. Karin Labendowicz musste 5 Gummibärchen ziehen, die Farbe der Bärchen ergab für Karin, dass sie mehr wahrnehme als andere Personen und dass sie gewisse hellseherische Fähigkeiten besitze. Jeder könne das Orakel befragen, in seinem Buch sei das alles ausführlich beschrieben, erzählte Bittrich.

Reisen bildet – wer später kommt, hat länger Zeit

Wie man eine Abenteuerreise vom Feinsten erlebt, hat er in seinem Buch „Wer später kommt, hat länger Zeit“ beschrieben. Die Deutsche Bahn macht es möglich. Bittrich berichtete über auch die Coronazeit, in der er als Bestatter auf dem Ohlsdorfer Friedhof gearbeitet hat. Es gebe ja immer wieder Menschen, die eine Leiche zu viel hätten und in den Gräbern sei doch auch Platz für zwei. „Grab tiefer“ ist eine rabenschwarze Krimikomödie.

Dann nahm er das Publikum mit auf Reisen. In „Müssen wir da auch noch hin“ beschrieb er, dass der tägliche Stau auf dem Weg zur Arbeit nerve, viel schöner sei es doch, mit dem Leihwagen im Stau zu einem Ferienziel zu stehen. Wer zu Hause nicht schlafen könne, weil die Nachbarn laut seien, könne sich im Urlaub erholen, auch wenn die anderen Feriengäste die ganze Nacht durchfeierten. Auf Busreisen könne man sich über lange Toilettenpausen freuen, die die Fahrt unterbrechen. (Foto: Karin Labendowicz)

Sein Buch „Da ist ja noch das Preisschild dran“ war einen Tag vor der Lesung erschienen. Darin geht es um die Weihnachtszeit, die bei Bittrichs natürlich auch nicht problemlos abläuft.

Das Publikum im ausgebuchten Spiegelsaal hatte viel Spaß und der Abend war wie im Flug vergangen.


Und so geht es bei Leselust in Wilster weiter im Programm:

Die nächste Lesung findet am 18.10.24, 19:30 Uhr im Spiegelsaal statt. Lesen wird Anne Müller. In ihrem neuen Roman „Wer braucht schon Wunder“ lässt sie die 80er Jahre wieder auferstehen. Bitte melden Sie sich zur Lesung an bei der Stadtbücherei WilsterTelefon 04823/921336. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns jedoch wie immer sehr über Ihre Spende und sind auch darauf angewiesen; ohne Ihr Engagement können wir keine Autoren engagieren.

Der Penguin Verlag schreibt zum Buch: „Sommer 1983: Lika hat endlich das Abitur in der Tasche. Bevor sie die norddeutsche Heimatstadt Kappeln, ihren Vater und kleinen Bruder verlassen und in ein neues Leben eintauchen wird, fängt sie als Bedienung bei Fränki im Kakadu an. Kellnerin Biggi ist hier die gute Seele, auch wenn es privat alles andere als rund läuft bei ihr. Der Kakadu wird für Lika schnell zu einer Art Ersatzfamilie. Das liegt auch am französischen Koch, der sie mit seinem Charme und seinen Kochkünsten umwirbt. Ob Picknick beim Segeln oder nächtliches Schwimmen, durch Antoine entdeckt Lika in diesen sommersatten Wochen ganz neue Facetten der Liebe. Aber es wird auch ein Sommer der schmerzlichen Wahrheit, denn Lika erfährt etwas über ihre verstorbene Mutter, was sämtliche Gewissheiten erschüttert.

Warmherziger Humor und eine leise Melancholie – in ihrem unverwechselbaren Sound erzählt Anne Müller vom Weggehen und Aufbrechen und vom Erwachsenwerden. Vor dem einzigartigen Hintergrund der Schleilandschaft weckt die Autorin die frühen 80er Jahre zum Leben.“

Text: Birgit Böhnisch
Foto. Karin Labendowicz
Header: Heike Pohl

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